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Multiresistente Erreger

© TopMicrobialStock – stock.adobe.com
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Was sind MRE?

Multiresistente Erreger sind Bakterien, die eine Vielfachresistenz gegen verschiedene Antibiotika aufweisen. Antibiotika stellen wichtige Medikamente zur Behandlung von bakteriellen Infektionen dar. Der Begriff Resistenz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese Bakterien unempfindlich gegenüber bestimmten Antibiotika sind, sodass diese nicht mehr oder nur eingeschränkt wirken. Je nach Bakteriengruppe befinden sich die Keime im Magen-Darm-Trakt von Tier und Mensch oder auf der Haut, im Nasen-Rachenraum, im Analbereich und auch in oder auf rohen Lebensmitteln. Bekannte Vertreter sind der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN) sowie Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). Resistente Bakterien treten besonders häufig dort auf, wo Antibiotika häufig oder nicht sachgerecht verwendet werden. Aufgrund der eingeschränkten Therapiemöglichkeiten stellen sie in den letzten Jahren zunehmend eine Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.

Multiresistente Erreger sind Bakterien, die eine Vielfachresistenz gegen verschiedene Antibiotika aufweisen. Antibiotika stellen wichtige Medikamente zur Behandlung von bakteriellen Infektionen dar. Der Begriff Resistenz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese Bakterien unempfindlich gegenüber bestimmten Antibiotika sind, sodass diese nicht mehr oder nur eingeschränkt wirken. Je nach Bakteriengruppe befinden sich die Keime im Magen-Darm-Trakt von Tier und Mensch oder auf der Haut, im Nasen-Rachenraum, im Analbereich und auch in oder auf rohen Lebensmitteln. Bekannte Vertreter sind der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN) sowie Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). Resistente Bakterien treten besonders häufig dort auf, wo Antibiotika häufig oder nicht sachgerecht verwendet werden. Aufgrund der eingeschränkten Therapiemöglichkeiten stellen sie in den letzten Jahren zunehmend eine Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.

  • Erregersteckbrief MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)

    Was ist MRSA?

    Der MRSA gehört zu der Familie der Staphylococcaceae aus dem Spektrum der grampositiven Bakterien. Sie besiedeln die Haut und Schleimhäute des Menschen und gehören als Staphylokokken ohne Resistenz zur normalen Hautflora. Auch bei Tieren ist eine Besiedlung möglich. Diese Bakterien haben die Eigenschaft, spezielle Resistenzen gegen das Antibiotikum Methicillin sowie die meisten anderen Antibiotika zu besitzen. MRSA ist in der Regel im Nasenvorhof oder Rachen nachweisbar, ohne die Person krank zu machen. Sie können über Wunden oder durch Schleimhäute in den menschlichen Körper gelangen und erst dann eine Infektion auslösen. Aufgrund der Multiresistenz des MRSA kann die Erkrankung unter Umständen einen schweren Verlauf nehmen.

    Wie wird MRSA übertragen?

    Am häufigsten wird dieser Erreger durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Dabei sind die Hände der Hauptübertagungsweg.

    Sowohl MRSA-Erkrankte als auch MRSA-Tragende, also gesunde Personen die mit MRSA besiedelt sind, können Überträger sein. Bei einer MRSA-Besiedlung kann es vorkommen, dass die Bakterien vom ursprünglichen Besiedlungsort in eine andere Körperregion gelangen, wie zum Beispiel vom Nasenvorhof über die Hände in eine vorhandene Wunde. Dort können sie dann ein infektiöses Ereignis, z. B. eine Wundinfektion, auslösen. Eine Sonderform stellen tiefgehende Haut-Weichteilinfektionen dar, die durch  Panton-Valentin-Leukizidin (PVL)-bildende MRSA-Stämme verursacht werden.

    MRSA können ebenso über mit MRSA kontaminierte Gegenstände wie Türklinken übertragen werden, da die Erreger sehr gut an Plastikmaterialien und Edelstahllegierungen haften und auch außerhalb des Körpers lange überlebensfähig sind. Auch wenn die MRSA-Übertragung meistens über direkten und indirekten Kontakt geschieht, ist eine Übertragung über Tröpfchen, die zum Beispiel beim Niesen freigesetzt werden, nicht auszuschließen. Möglich ist weiterhin eine Ansteckung von Menschen nach dem Kontakt mit besiedelten Tieren.

    Welche Symptome sind typisch für eine durch MRSA ausgelöste Infektion?

    Mögliche Anzeichen für eine Infektion sind:

    • Hautentzündungen wie Geschwüre oder Eiteransammlungen
    • Wundinfektionen, zum Beispiel nach Operationen
    • Entzündungen einzelner Organe oder Organsysteme, wie zum Beispiel eine Harnwegsinfektion, Lungenentzündung oder Blutstrominfektion (Sepsis)
    • tiefe Weichteilinfektionen

    Wie kann MRSA behandelt werden?

    Im Falle einer MRSA-Infektion entscheidet die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt über die Notwendigkeit einer weitergehenden lokalen Therapie bzw. einer gezielten Antibiotikatherapie.

    Eine MRSA-Besiedelung (Kolonisation) kann unerkannt bleiben oder sich wieder verlieren. Unter bestimmten Umständen (z. B. vor einer geplanten Operation) kann es nach individueller Entscheidung der behandelnden Ärzte sinnvoll sein, eine lokale Behandlung mit speziellen antiseptischen (desinfizierenden) Salben, Mundspülungen und Waschlotionen an den besiedelten Körperstellen durchzuführen (Dekolonisation).

    Im Anschluss an eine solche Dekolonisation werden üblicherweise Kontrollabstriche auf MRSA vorgenommen.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit MRSA beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Sollte eine MRSA-Besiedlung im Krankenhaus festgestellt werden, sind besondere Hygienemaßnahmen wie die Isolation der betroffenen Person notwendig. Dies kann in Form einer Kontaktisolierung (Schutzmaßnahmen direkt an der Patientin oder am Patienten) oder auch einer Kohortenisolierung (mehrere MRSA- Patientinnen oder -Patienten werden zusammen in einem Isolierzimmer betreut) erfolgen. Die speziell durch das Krankenhauspersonal einzuhaltenden Schutzmaßnahmen sind im Hygienemanagement des Krankenhauses festgelegt. Es erfolgt gegebenenfalls eine Behandlung. Wichtig im Umgang mit MRSA sind vor allem die Einhaltung und Umsetzung der umfassenden Hygienemaßnahmen wie z. B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im direkten Kontakt mit Patientinnen und Patienten sowie die konsequent ausgeführte Händehygiene. Dadurch werden auch andere Patientinnen und Patienten vor einer möglichen Übertragung geschützt. Auch die Besuchenden sind angehalten, sich an die besonderen Hygieneregeln zu halten.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Die Umsetzung von Basishygienemaßnahmen mit besonderem Fokus auf die gezielte Händehygiene ist als Maßnahmenbündel zum Schutz vor Weiterverbreitung der Erreger ausreichend.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de 

    Weitere Informationen

    Was ist MRSA?

    Der MRSA gehört zu der Familie der Staphylococcaceae aus dem Spektrum der grampositiven Bakterien. Sie besiedeln die Haut und Schleimhäute des Menschen und gehören als Staphylokokken ohne Resistenz zur normalen Hautflora. Auch bei Tieren ist eine Besiedlung möglich. Diese Bakterien haben die Eigenschaft, spezielle Resistenzen gegen das Antibiotikum Methicillin sowie die meisten anderen Antibiotika zu besitzen. MRSA ist in der Regel im Nasenvorhof oder Rachen nachweisbar, ohne die Person krank zu machen. Sie können über Wunden oder durch Schleimhäute in den menschlichen Körper gelangen und erst dann eine Infektion auslösen. Aufgrund der Multiresistenz des MRSA kann die Erkrankung unter Umständen einen schweren Verlauf nehmen.

    Wie wird MRSA übertragen?

    Am häufigsten wird dieser Erreger durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Dabei sind die Hände der Hauptübertagungsweg.

    Sowohl MRSA-Erkrankte als auch MRSA-Tragende, also gesunde Personen die mit MRSA besiedelt sind, können Überträger sein. Bei einer MRSA-Besiedlung kann es vorkommen, dass die Bakterien vom ursprünglichen Besiedlungsort in eine andere Körperregion gelangen, wie zum Beispiel vom Nasenvorhof über die Hände in eine vorhandene Wunde. Dort können sie dann ein infektiöses Ereignis, z. B. eine Wundinfektion, auslösen. Eine Sonderform stellen tiefgehende Haut-Weichteilinfektionen dar, die durch  Panton-Valentin-Leukizidin (PVL)-bildende MRSA-Stämme verursacht werden.

    MRSA können ebenso über mit MRSA kontaminierte Gegenstände wie Türklinken übertragen werden, da die Erreger sehr gut an Plastikmaterialien und Edelstahllegierungen haften und auch außerhalb des Körpers lange überlebensfähig sind. Auch wenn die MRSA-Übertragung meistens über direkten und indirekten Kontakt geschieht, ist eine Übertragung über Tröpfchen, die zum Beispiel beim Niesen freigesetzt werden, nicht auszuschließen. Möglich ist weiterhin eine Ansteckung von Menschen nach dem Kontakt mit besiedelten Tieren.

    Welche Symptome sind typisch für eine durch MRSA ausgelöste Infektion?

    Mögliche Anzeichen für eine Infektion sind:

    • Hautentzündungen wie Geschwüre oder Eiteransammlungen
    • Wundinfektionen, zum Beispiel nach Operationen
    • Entzündungen einzelner Organe oder Organsysteme, wie zum Beispiel eine Harnwegsinfektion, Lungenentzündung oder Blutstrominfektion (Sepsis)
    • tiefe Weichteilinfektionen

    Wie kann MRSA behandelt werden?

    Im Falle einer MRSA-Infektion entscheidet die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt über die Notwendigkeit einer weitergehenden lokalen Therapie bzw. einer gezielten Antibiotikatherapie.

    Eine MRSA-Besiedelung (Kolonisation) kann unerkannt bleiben oder sich wieder verlieren. Unter bestimmten Umständen (z. B. vor einer geplanten Operation) kann es nach individueller Entscheidung der behandelnden Ärzte sinnvoll sein, eine lokale Behandlung mit speziellen antiseptischen (desinfizierenden) Salben, Mundspülungen und Waschlotionen an den besiedelten Körperstellen durchzuführen (Dekolonisation).

    Im Anschluss an eine solche Dekolonisation werden üblicherweise Kontrollabstriche auf MRSA vorgenommen.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit MRSA beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Sollte eine MRSA-Besiedlung im Krankenhaus festgestellt werden, sind besondere Hygienemaßnahmen wie die Isolation der betroffenen Person notwendig. Dies kann in Form einer Kontaktisolierung (Schutzmaßnahmen direkt an der Patientin oder am Patienten) oder auch einer Kohortenisolierung (mehrere MRSA- Patientinnen oder -Patienten werden zusammen in einem Isolierzimmer betreut) erfolgen. Die speziell durch das Krankenhauspersonal einzuhaltenden Schutzmaßnahmen sind im Hygienemanagement des Krankenhauses festgelegt. Es erfolgt gegebenenfalls eine Behandlung. Wichtig im Umgang mit MRSA sind vor allem die Einhaltung und Umsetzung der umfassenden Hygienemaßnahmen wie z. B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im direkten Kontakt mit Patientinnen und Patienten sowie die konsequent ausgeführte Händehygiene. Dadurch werden auch andere Patientinnen und Patienten vor einer möglichen Übertragung geschützt. Auch die Besuchenden sind angehalten, sich an die besonderen Hygieneregeln zu halten.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Die Umsetzung von Basishygienemaßnahmen mit besonderem Fokus auf die gezielte Händehygiene ist als Maßnahmenbündel zum Schutz vor Weiterverbreitung der Erreger ausreichend.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de 

    Weitere Informationen

  • Erregersteckbrief MRGN (multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien)

    Was sind MRGN?

    Die Bezeichnung Multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN-Bakterien) umfasst eine große Gruppe von verschiedenen Bakterien mit zum Teil unterschiedlichen Eigenschaften. Eines haben sie allerdings alle gemeinsam: Sie sind resistent gegen häufig eingesetzte Antibiotika. Unterschieden werden Bakterien, die gegen drei (3MRGN) oder gegen vier (4MRGN) Antibiotikagruppen unempfindlich sind. Gesunde Menschen, die mit MRGN-Bakterien besiedelt sind, bezeichnet man als MRGN-Tragende. Je nach zugehöriger Bakteriengruppe befinden sich die Keime im Magen-Darm-Trakt von Tier und Mensch, auf der Haut oder auf rohen Lebensmitteln. Für diese stellen die Keime jedoch kein Problem dar, weil ein gesundes Abwehrsystem vor einer Erkrankung schützt. Erst wenn MRGN-Bakterien zum Beispiel von der Haut in Wunden oder in die Blutbahn eindringen und eine MRGN-Infektion auslösen, wird eine Behandlung notwendig.

    Wie werden MRGN übertragen?

    Die Erreger werden hauptsächlich von Mensch zu Mensch oder auch über eine kontaminierte Umgebung bzw. kontaminierte Gegenstände übertragen. Die Erreger können durch das Berühren von verunreinigten Gegenständen oder rohen Lebensmitteln übertragen werden, da sie sich einige Tage bis Wochen auf Oberflächen halten. Auch feuchte Flächen wie Waschbecken, Duschen oder Toiletten können mit MRGN-Erregern besiedelt sein. In Gesundheitseinrichtungen spielt die gezielte Händedesinfektion eine wichtige Rolle, um eine Kontamination durch die Hände zu vermeiden bzw. Übertragungen über die Hände zu vermeiden. Eine Übertragung ist auch durch den Kontakt mit Nutztieren wie Schweinen oder Rindern als auch mit Haustieren möglich.

    Eine gezielte und konsequente Händehygiene ist eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen, um eine Weiterverbreitung der Erreger zu verhindern.

    Welche Infektionen können durch MRGN ausgelöst werden?

    Je nachdem, wo die Besiedlung im Körper zu einer Infektion wird, können spezifische Symptome auftreten. Die häufigsten durch MRGN ausgelösten Infektionen sind Wundinfektionen und Entzündungen der Harn- oder Atemwege. Eine Infektion mit MRGN-Erregern ist durch die bestehende Multiresistenz (3MRGN, 4MRGN) schwieriger zu behandeln als Infektionen mit Erregern ohne diese besonderen Resistenzeigenschaften. Daher verlaufen sie häufig langwieriger und können mit Komplikationen verbunden sein.

    Wie können MRGN-Infektionen behandelt werden?

    Eine Besiedlung mit MRGN-Erregern muss in der Regel nicht behandelt werden.

    Eine Infektion mit MRGN-Erregern wird durch Antibiotika behandelt, die nach einer Antibiotika-Resistenzbestimmung (dem sogenannten Resistogramm oder Antibiogramm) noch wirksam sind. Dabei handelt es sich um Antibiotika, gegen die die spezifischen Erreger nicht resistent sind. Die Antibiotikabehandlung muss so lange und in der Dosierung durchgeführt werden, wie dies ärztlich verordnet wurde.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit MRGN beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Während eines Krankenhausaufenthaltes werden bei einer Besiedlung oder Infektion mit MRGN-Bakterien besondere Hygienemaßnahmen ergriffen, um die betroffenen Patientinnen und Patienten selbst zu schützen und eine Übertragung auf andere Patientinnen und Patienten zu vermeiden. Je nach Erreger und Risikoeinschätzung werden über die Basishygienemaßnahmen hinaus spezifische Hygienemaßnahmen für die Betroffenen notwendig. Unter anderem kann in speziellen Bereichen des Krankenhauses wie z. B. auf Intensivstationen eine Isolierung notwendig werden. Diese spezifischen Hygienemaßnahmen werden durch das Hygienemanagement der Einrichtung festgelegt. Patientinnen und Patienten mit 4MRGN werden meist in allen Bereichen des Krankenhauses isoliert. Patientinnen und Patienten mit 3MRGN werden nur in besonderen Bereichen, in denen das Risiko für Infektionen höher ist, wie zum Beispiel auf Krebsstationen, isoliert. Weiterhin ist das Krankenhauspersonal im hygienisch richtigen Umgang beim Auftreten von MRGN-Erregern geschult und setzt die entsprechenden Schutzmaßnahmen wie z.B. das Tragen von Schutzkleidung um.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Hier ist die Umsetzung einer guten Basishygiene ausreichend, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Insbesondere die gezielte Händehygiene ist die wesentliche Präventionsmaßnahme zur Verhütung der Weiterverbreitung der Erreger.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de 

    Weiterführende Informationen

    Was sind MRGN?

    Die Bezeichnung Multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN-Bakterien) umfasst eine große Gruppe von verschiedenen Bakterien mit zum Teil unterschiedlichen Eigenschaften. Eines haben sie allerdings alle gemeinsam: Sie sind resistent gegen häufig eingesetzte Antibiotika. Unterschieden werden Bakterien, die gegen drei (3MRGN) oder gegen vier (4MRGN) Antibiotikagruppen unempfindlich sind. Gesunde Menschen, die mit MRGN-Bakterien besiedelt sind, bezeichnet man als MRGN-Tragende. Je nach zugehöriger Bakteriengruppe befinden sich die Keime im Magen-Darm-Trakt von Tier und Mensch, auf der Haut oder auf rohen Lebensmitteln. Für diese stellen die Keime jedoch kein Problem dar, weil ein gesundes Abwehrsystem vor einer Erkrankung schützt. Erst wenn MRGN-Bakterien zum Beispiel von der Haut in Wunden oder in die Blutbahn eindringen und eine MRGN-Infektion auslösen, wird eine Behandlung notwendig.

    Wie werden MRGN übertragen?

    Die Erreger werden hauptsächlich von Mensch zu Mensch oder auch über eine kontaminierte Umgebung bzw. kontaminierte Gegenstände übertragen. Die Erreger können durch das Berühren von verunreinigten Gegenständen oder rohen Lebensmitteln übertragen werden, da sie sich einige Tage bis Wochen auf Oberflächen halten. Auch feuchte Flächen wie Waschbecken, Duschen oder Toiletten können mit MRGN-Erregern besiedelt sein. In Gesundheitseinrichtungen spielt die gezielte Händedesinfektion eine wichtige Rolle, um eine Kontamination durch die Hände zu vermeiden bzw. Übertragungen über die Hände zu vermeiden. Eine Übertragung ist auch durch den Kontakt mit Nutztieren wie Schweinen oder Rindern als auch mit Haustieren möglich.

    Eine gezielte und konsequente Händehygiene ist eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen, um eine Weiterverbreitung der Erreger zu verhindern.

    Welche Infektionen können durch MRGN ausgelöst werden?

    Je nachdem, wo die Besiedlung im Körper zu einer Infektion wird, können spezifische Symptome auftreten. Die häufigsten durch MRGN ausgelösten Infektionen sind Wundinfektionen und Entzündungen der Harn- oder Atemwege. Eine Infektion mit MRGN-Erregern ist durch die bestehende Multiresistenz (3MRGN, 4MRGN) schwieriger zu behandeln als Infektionen mit Erregern ohne diese besonderen Resistenzeigenschaften. Daher verlaufen sie häufig langwieriger und können mit Komplikationen verbunden sein.

    Wie können MRGN-Infektionen behandelt werden?

    Eine Besiedlung mit MRGN-Erregern muss in der Regel nicht behandelt werden.

    Eine Infektion mit MRGN-Erregern wird durch Antibiotika behandelt, die nach einer Antibiotika-Resistenzbestimmung (dem sogenannten Resistogramm oder Antibiogramm) noch wirksam sind. Dabei handelt es sich um Antibiotika, gegen die die spezifischen Erreger nicht resistent sind. Die Antibiotikabehandlung muss so lange und in der Dosierung durchgeführt werden, wie dies ärztlich verordnet wurde.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit MRGN beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Während eines Krankenhausaufenthaltes werden bei einer Besiedlung oder Infektion mit MRGN-Bakterien besondere Hygienemaßnahmen ergriffen, um die betroffenen Patientinnen und Patienten selbst zu schützen und eine Übertragung auf andere Patientinnen und Patienten zu vermeiden. Je nach Erreger und Risikoeinschätzung werden über die Basishygienemaßnahmen hinaus spezifische Hygienemaßnahmen für die Betroffenen notwendig. Unter anderem kann in speziellen Bereichen des Krankenhauses wie z. B. auf Intensivstationen eine Isolierung notwendig werden. Diese spezifischen Hygienemaßnahmen werden durch das Hygienemanagement der Einrichtung festgelegt. Patientinnen und Patienten mit 4MRGN werden meist in allen Bereichen des Krankenhauses isoliert. Patientinnen und Patienten mit 3MRGN werden nur in besonderen Bereichen, in denen das Risiko für Infektionen höher ist, wie zum Beispiel auf Krebsstationen, isoliert. Weiterhin ist das Krankenhauspersonal im hygienisch richtigen Umgang beim Auftreten von MRGN-Erregern geschult und setzt die entsprechenden Schutzmaßnahmen wie z.B. das Tragen von Schutzkleidung um.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Hier ist die Umsetzung einer guten Basishygiene ausreichend, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Insbesondere die gezielte Händehygiene ist die wesentliche Präventionsmaßnahme zur Verhütung der Weiterverbreitung der Erreger.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de 

    Weiterführende Informationen

  • Erregersteckbrief VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken)

    Was sind VRE?

    Enterokokken sind Bakterien, die zu der normalen Darmflora des Menschen gehören und unter bestimmten Bedingungen eine Resistenz gegen das Antibiotikum Vancomycin entwickeln können. Durch Vancomycin-resistente Enterokokken verursachte Infektionen sind schwerer zu behandeln. Grundlegend wird zwischen zwei Erregern unterschieden: dem Erreger Enterococcus faecalis (E. faecalis) und dem Erreger Enterococcus faecium (E. faecium). Beide besiedeln beschwerdefrei den Darm und spielen eine wichtige Rolle im Verdauungssystem. Gelangen Enterokokken allerdings in andere Körperregionen, können sie dort Infektionen wie Harnwegsinfektionen oder auch eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Für Menschen mit einer Abwehrschwäche kann eine Besiedlung mit VRE zum Beispiel bei langandauernden Krankenhausaufenthalten von Bedeutung sein.

    Wie werden VRE übertragen?

    Eine Übertragung von Enterokokken erfolgt durch Kontakt von Mensch zu Mensch, über Schmierinfektionen oder über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen und patientinnen- oder patientennahen Flächen. Manchmal findet eine Übertragung auch durch den Kontakt mit Tieren oder durch kontaminierte Lebensmittel statt. Außerhalb der Krankenversorgung und in der Pflege spielen VRE nur eine geringe Rolle.

    Welche Symptome sind typisch für eine VRE-Erkrankung?

    Eine Infektion mit VRE verursacht keine erregerspezifischen Symptome, anhand derer eine Diagnose gestellt werden kann. Sie können nur durch Untersuchungen im Labor nachgewiesen werden.

    Wie kann VRE behandelt werden?

    Eine Infektion, die durch VRE ausgelöst wurde, wird mit sogenannten Reserveantibiotika behandelt. Das heißt: Die Patientin oder der Patient erhält ein Antibiotikum, gegen das der Erreger bisher keine Resistenzen ausgebildet hat und die regulär im Krankenhausalltag und in Arztpraxen nur sehr selten zum Einsatz kommen. Die Antibiotikatherapie muss so lange erfolgen und in der angegebenen Dosierung durchgeführt werden, wie ärztlich verordnet.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit VRE beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Die speziell durch das Krankenhauspersonal einzuhaltenden Schutzmaßnahmen sind im Hygienemanagement des Krankenhauses festgelegt. Hier kann eine Isolierung der Patientin oder des Patienten nötig sein. Dies kann in Form einer Kontaktisolierung (Schutzmaßnahmen direkt an der Patientin oder am Patienten mit eigens zugewiesener Nasszelle) oder auch einer Kohortenisolierung (mehrere VRE-Patientinnen oder -Patienten werden zusammen in einem Isolierzimmer betreut) erfolgen.
    Wichtig im Umgang mit VRE-besiedelten Patientinnen und Patienten ist die Einhaltung der spezifischen Hygienemaßnahmen durch das Personal und die Patientinnen und Patienten selbst. Hier spielen zum Beispiel das Desinfizieren der Hände und Waschen nach jedem Toilettengang eine wichtige Rolle. Im Falle einer Isolierung sollten sich die Besuchenden vor Betreten des Zimmers der Patientinnen und Patienten beim Personal melden und ebenso die spezifischen Hygienemaßnahmen einhalten.

    Das Personal trägt außerdem zur Vermeidung von Übertragungen auf weitere Personen Schutzkleidung, zum Beispiel Kittel und Handschuhe.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Die Umsetzung von Basishygienemaßnahmen mit besonderem Fokus auf die gezielte Händehygiene ist als Maßnahmenbündel zum Schutz vor Weiterverbreitung der Erreger ausreichend.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de

    Weitere Informationen

    Was sind VRE?

    Enterokokken sind Bakterien, die zu der normalen Darmflora des Menschen gehören und unter bestimmten Bedingungen eine Resistenz gegen das Antibiotikum Vancomycin entwickeln können. Durch Vancomycin-resistente Enterokokken verursachte Infektionen sind schwerer zu behandeln. Grundlegend wird zwischen zwei Erregern unterschieden: dem Erreger Enterococcus faecalis (E. faecalis) und dem Erreger Enterococcus faecium (E. faecium). Beide besiedeln beschwerdefrei den Darm und spielen eine wichtige Rolle im Verdauungssystem. Gelangen Enterokokken allerdings in andere Körperregionen, können sie dort Infektionen wie Harnwegsinfektionen oder auch eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Für Menschen mit einer Abwehrschwäche kann eine Besiedlung mit VRE zum Beispiel bei langandauernden Krankenhausaufenthalten von Bedeutung sein.

    Wie werden VRE übertragen?

    Eine Übertragung von Enterokokken erfolgt durch Kontakt von Mensch zu Mensch, über Schmierinfektionen oder über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen und patientinnen- oder patientennahen Flächen. Manchmal findet eine Übertragung auch durch den Kontakt mit Tieren oder durch kontaminierte Lebensmittel statt. Außerhalb der Krankenversorgung und in der Pflege spielen VRE nur eine geringe Rolle.

    Welche Symptome sind typisch für eine VRE-Erkrankung?

    Eine Infektion mit VRE verursacht keine erregerspezifischen Symptome, anhand derer eine Diagnose gestellt werden kann. Sie können nur durch Untersuchungen im Labor nachgewiesen werden.

    Wie kann VRE behandelt werden?

    Eine Infektion, die durch VRE ausgelöst wurde, wird mit sogenannten Reserveantibiotika behandelt. Das heißt: Die Patientin oder der Patient erhält ein Antibiotikum, gegen das der Erreger bisher keine Resistenzen ausgebildet hat und die regulär im Krankenhausalltag und in Arztpraxen nur sehr selten zum Einsatz kommen. Die Antibiotikatherapie muss so lange erfolgen und in der angegebenen Dosierung durchgeführt werden, wie ärztlich verordnet.

    Was muss bei einer Besiedlung oder Erkrankung mit VRE beachtet werden?

    Im Krankenhaus: Die speziell durch das Krankenhauspersonal einzuhaltenden Schutzmaßnahmen sind im Hygienemanagement des Krankenhauses festgelegt. Hier kann eine Isolierung der Patientin oder des Patienten nötig sein. Dies kann in Form einer Kontaktisolierung (Schutzmaßnahmen direkt an der Patientin oder am Patienten mit eigens zugewiesener Nasszelle) oder auch einer Kohortenisolierung (mehrere VRE-Patientinnen oder -Patienten werden zusammen in einem Isolierzimmer betreut) erfolgen.
    Wichtig im Umgang mit VRE-besiedelten Patientinnen und Patienten ist die Einhaltung der spezifischen Hygienemaßnahmen durch das Personal und die Patientinnen und Patienten selbst. Hier spielen zum Beispiel das Desinfizieren der Hände und Waschen nach jedem Toilettengang eine wichtige Rolle. Im Falle einer Isolierung sollten sich die Besuchenden vor Betreten des Zimmers der Patientinnen und Patienten beim Personal melden und ebenso die spezifischen Hygienemaßnahmen einhalten.

    Das Personal trägt außerdem zur Vermeidung von Übertragungen auf weitere Personen Schutzkleidung, zum Beispiel Kittel und Handschuhe.

    In Pflegeheimen und Einrichtungen der besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung: Die Umsetzung von Basishygienemaßnahmen mit besonderem Fokus auf die gezielte Händehygiene ist als Maßnahmenbündel zum Schutz vor Weiterverbreitung der Erreger ausreichend.

    Die Informationen beruhen auf den Erregersteckbriefen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de

    Weitere Informationen

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