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Ambrosia

Pflanze Ambrosia
© stadelpeter stock.adobe.com

Ambrosia ist eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze, welche sich seit ungefähr 30 Jahren in Deutschland und auch in Brandenburg verbreitet hat. Besonders in Südbrandenburg gibt es große Vorkommen.

Die Ausbreitung des Pollens erfolgt gewöhnlich von Mitte Juli bis Oktober (PID, Polleninformationsdienst) über den Wind. Schon geringe Pollenkonzentrationen können eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut (sog. Heuschnupfen) und bei ca. einem Viertel der Betroffenen auch Asthma auslösen.

Im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) wurde in 2020 — 2021 eine Studie durchgeführt, welche es als Ziel hatte die Sensibilisierung gegen Ambrosiapollen in der Brandenburgischen Bevölkerung sowie die zeitliche Entwicklung dieser zu erforschen. Hierzu wurden insgesamt 2200 Patientinnen und Patienten mittels Pricktests durch die teilnehmenden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte untersucht. Die Ergebnisse der Pricktests wurden durch das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) ausgewertet und ein fachlicher Bericht erstellt. 

Der vollständige Bericht zur Ambrosia Sensibilisierung in Brandenburg steht als Download zur Verfügung.

Pflanze Ambrosia
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Ambrosia ist eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze, welche sich seit ungefähr 30 Jahren in Deutschland und auch in Brandenburg verbreitet hat. Besonders in Südbrandenburg gibt es große Vorkommen.

Die Ausbreitung des Pollens erfolgt gewöhnlich von Mitte Juli bis Oktober (PID, Polleninformationsdienst) über den Wind. Schon geringe Pollenkonzentrationen können eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut (sog. Heuschnupfen) und bei ca. einem Viertel der Betroffenen auch Asthma auslösen.

Im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) wurde in 2020 — 2021 eine Studie durchgeführt, welche es als Ziel hatte die Sensibilisierung gegen Ambrosiapollen in der Brandenburgischen Bevölkerung sowie die zeitliche Entwicklung dieser zu erforschen. Hierzu wurden insgesamt 2200 Patientinnen und Patienten mittels Pricktests durch die teilnehmenden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte untersucht. Die Ergebnisse der Pricktests wurden durch das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) ausgewertet und ein fachlicher Bericht erstellt. 

Der vollständige Bericht zur Ambrosia Sensibilisierung in Brandenburg steht als Download zur Verfügung.

  • Ambrosiasensibilisierung in Brandenburg (774.7 KB) Eine Erhebung von Daten der Patienten und Patientinnen zur Feststellung der Sensibilisierung auf Ambrosia und Beifuß mittels Pricktests; August 2022

FAQs

  • Was ist Ambrosia?

    Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) oder Ragweed ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wächst auf Brachflächen wie Baustellen, Acker-, Weg- und Straßenrändern und ist üblicherweise 40-50 cm hoch, kann aber in einem geeigneten Habitat auch bis 150 cm hoch wachsen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit anderen Pflanzen derselben Familie, z.B. Beifuß, kann die Bestimmung von Ambrosia schwierig sein. Auf der Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) gibt es ausführliche Informationen, für die richtige Bestimmung von Ambrosia.

    Ambrosia stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach Südosteuropa eingeschleppt, von wo sie sich seit den 50er Jahren invasiv ausbreitet. Eine Ambrosia-Pflanze entwickelt im Durchschnitt 4.000 Samen pro Jahr, große Pflanzen sogar mehr als 60.000, welche im Boden für mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben können. In Deutschland kam Ambrosia lange relativ selten vor. Seit Anfang der 1990er Jahre nahmen die Bestände aber zu. Aktuell gibt es eine starke Verbreitung in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Auch Brandenburg ist betroffen, hier besonders Südbrandenburg in den Landkreisen Ober-Spreewald, Spree-Neiße und Cottbus.

    Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) oder Ragweed ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wächst auf Brachflächen wie Baustellen, Acker-, Weg- und Straßenrändern und ist üblicherweise 40-50 cm hoch, kann aber in einem geeigneten Habitat auch bis 150 cm hoch wachsen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit anderen Pflanzen derselben Familie, z.B. Beifuß, kann die Bestimmung von Ambrosia schwierig sein. Auf der Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) gibt es ausführliche Informationen, für die richtige Bestimmung von Ambrosia.

    Ambrosia stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach Südosteuropa eingeschleppt, von wo sie sich seit den 50er Jahren invasiv ausbreitet. Eine Ambrosia-Pflanze entwickelt im Durchschnitt 4.000 Samen pro Jahr, große Pflanzen sogar mehr als 60.000, welche im Boden für mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben können. In Deutschland kam Ambrosia lange relativ selten vor. Seit Anfang der 1990er Jahre nahmen die Bestände aber zu. Aktuell gibt es eine starke Verbreitung in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Auch Brandenburg ist betroffen, hier besonders Südbrandenburg in den Landkreisen Ober-Spreewald, Spree-Neiße und Cottbus.

  • Wann und warum ist Ambrosia gefährlich?

    Ambrosiapollen sind hochallergen. Laut Umweltbundesamt hat sie ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als andere Gräserpollen. Ambrosiapollen verbreitet sich gewöhnlich von Mitte Juli bis Oktober über den Wind. Von August bis September ist der Pollenflug am stärksten. Bei sensibilisierten Personen können bereits geringe Pollenkonzentrationen, d.h. rund 10 Pollen pro Kubikmeter Luft, eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut (sog. Heuschnupfen) und bei ca. einem Viertel auch Asthma auslösen. Laut einer Studie von Lake et al. (2017) leiden in Europa derzeit rund 33 Millionen Menschen unter einer Ambrosiaallergie. Es wurde prognostiziert, dass sich diese Zahl bis 2050 auf 77 Millionen mehr als verdoppeln wird. Zwei Drittel dieses Anstiegs soll auf den Klimawandel zurückzuführen sein, aufgrund dessen sich die Blühperiode von Ambrosia verlängert und viele Pflanzen mehr Pollen bilden dürften. Laut einer Studie des RKI (Laußmann et al., 2014) liegt der Prozentanteil der gegen die Pollenextrakte der Ambrosia sensibilisierten Erwachsene in Deutschland bei etwa 8 Prozent.

    Ambrosiapollen sind hochallergen. Laut Umweltbundesamt hat sie ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als andere Gräserpollen. Ambrosiapollen verbreitet sich gewöhnlich von Mitte Juli bis Oktober über den Wind. Von August bis September ist der Pollenflug am stärksten. Bei sensibilisierten Personen können bereits geringe Pollenkonzentrationen, d.h. rund 10 Pollen pro Kubikmeter Luft, eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut (sog. Heuschnupfen) und bei ca. einem Viertel auch Asthma auslösen. Laut einer Studie von Lake et al. (2017) leiden in Europa derzeit rund 33 Millionen Menschen unter einer Ambrosiaallergie. Es wurde prognostiziert, dass sich diese Zahl bis 2050 auf 77 Millionen mehr als verdoppeln wird. Zwei Drittel dieses Anstiegs soll auf den Klimawandel zurückzuführen sein, aufgrund dessen sich die Blühperiode von Ambrosia verlängert und viele Pflanzen mehr Pollen bilden dürften. Laut einer Studie des RKI (Laußmann et al., 2014) liegt der Prozentanteil der gegen die Pollenextrakte der Ambrosia sensibilisierten Erwachsene in Deutschland bei etwa 8 Prozent.

  • Welche sind die häufigen Symptome?

    irritierte Haut nach Ambrosiakontakt
    © chomplearn_2001 stock.adobe.com

    Ambrosia kann aufgrund der enormen Menge an Pollen, die sie in die Luft abgibt, besonders heftige Reaktionen auslösen. Die Symptomatik der Ambrosiaallergie zeigt das typische Bild einer Pollenallergie und umfasst:

    • Hautirritationen bei Kontakt mit dem Blütenstand oder anderen Pflanzenbestandteilen
    • Nasenjucken
    • Nasenlaufen
    • verstopfte Nase
    • Augentränen
    • Augenjucken
    • Gaumenjucken
    • Halsschmerzen
    • Husten
    • Asthma bronchiale ggf. mit Atemnot
    • geschwollene Schleimhäute

    Neben der Erhöhung der Personenzahl mit einer entsprechenden Sensibilisierung wird auf Grund des stärkeren und längeren Pollenflugintervalls weiter vermutet, dass sich künftig auch die Symptomatik verstärken und verlängern könnte.

    irritierte Haut nach Ambrosiakontakt
    © chomplearn_2001 stock.adobe.com

    Ambrosia kann aufgrund der enormen Menge an Pollen, die sie in die Luft abgibt, besonders heftige Reaktionen auslösen. Die Symptomatik der Ambrosiaallergie zeigt das typische Bild einer Pollenallergie und umfasst:

    • Hautirritationen bei Kontakt mit dem Blütenstand oder anderen Pflanzenbestandteilen
    • Nasenjucken
    • Nasenlaufen
    • verstopfte Nase
    • Augentränen
    • Augenjucken
    • Gaumenjucken
    • Halsschmerzen
    • Husten
    • Asthma bronchiale ggf. mit Atemnot
    • geschwollene Schleimhäute

    Neben der Erhöhung der Personenzahl mit einer entsprechenden Sensibilisierung wird auf Grund des stärkeren und längeren Pollenflugintervalls weiter vermutet, dass sich künftig auch die Symptomatik verstärken und verlängern könnte.

  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

    Der Verdacht auf eine Allergie gegen Ambrosia bedarf einer fachärztlichen Abklärung. Der Facharzt / die Fachärztin kann ein Haut- (Pricktest) und Bluttest (RAST) zum Nachweis der Antikörper durchführen.

    Zur Behandlung der allergischen Symptome auf Ambrosia wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin oder lassen Sie sich durch Ihren Apotheker bzw. Apothekerin beraten. Es stehen grundsätzlich zwei Therapieoptionen zur Verfügung:

    1) Eine symptomatische Therapie mit Antihistaminika (Antiallergika), kortisonhaltigem Nasenspray und/oder antihistaminikahaltige Augentropfen.

    2) Hyposensibilisierung: spezifische Immuntherapie mit Allergenextrakte - in diesem Fall Ambrosiapollen. Diese ist bei ausgeprägten Beschwerden oder bei Anhaltspunkten für ein beginnendes bzw. etabliertes Asthma möglich. Dabei wird das Immunsystem der Patientin / des Patienten durch wiederholte Gaben des Antigens langsam an das Allergen gewöhnt, so dass die allergische Reaktion deutlich gemildert wird.

    Der Verdacht auf eine Allergie gegen Ambrosia bedarf einer fachärztlichen Abklärung. Der Facharzt / die Fachärztin kann ein Haut- (Pricktest) und Bluttest (RAST) zum Nachweis der Antikörper durchführen.

    Zur Behandlung der allergischen Symptome auf Ambrosia wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin oder lassen Sie sich durch Ihren Apotheker bzw. Apothekerin beraten. Es stehen grundsätzlich zwei Therapieoptionen zur Verfügung:

    1) Eine symptomatische Therapie mit Antihistaminika (Antiallergika), kortisonhaltigem Nasenspray und/oder antihistaminikahaltige Augentropfen.

    2) Hyposensibilisierung: spezifische Immuntherapie mit Allergenextrakte - in diesem Fall Ambrosiapollen. Diese ist bei ausgeprägten Beschwerden oder bei Anhaltspunkten für ein beginnendes bzw. etabliertes Asthma möglich. Dabei wird das Immunsystem der Patientin / des Patienten durch wiederholte Gaben des Antigens langsam an das Allergen gewöhnt, so dass die allergische Reaktion deutlich gemildert wird.

  • Wie kann ich selbst die Symptome verringern?

    Wie bei allen Allergien ist auch bei einer Ambrosiaallergie die Vermeidung des Allergens das wichtigste Mittel zur Reduktion der Symptomatik.

    Während der Blütezeit von Ambrosia (Juli-Oktober) empfehlen sich daher folgende Verhaltenstipps:

    • Bei der Fahrt im Auto Fenster geschlossen halten
    • Vermeiden von Aktivitäten im Freien, insbesondere am Nachmittag
    • Wäsche nicht im Freien trocken
    • im Garten regelmäßig Rasenmähen sowie Unkraut entfernen
    • Regelmäßige Kontrolle der Klimaanlagenfilter, sowohl im Auto als auch, wenn vorhanden, zu Hause
    • Bei hoher Luftbelastung Fenster zu Hause zwischen 10 und 16 Uhr geschlossen halten
    • Täglich abendliches Duschen inkl. Haare waschen, um Pollenrückstände zu entfernen

    Wie bei allen Allergien ist auch bei einer Ambrosiaallergie die Vermeidung des Allergens das wichtigste Mittel zur Reduktion der Symptomatik.

    Während der Blütezeit von Ambrosia (Juli-Oktober) empfehlen sich daher folgende Verhaltenstipps:

    • Bei der Fahrt im Auto Fenster geschlossen halten
    • Vermeiden von Aktivitäten im Freien, insbesondere am Nachmittag
    • Wäsche nicht im Freien trocken
    • im Garten regelmäßig Rasenmähen sowie Unkraut entfernen
    • Regelmäßige Kontrolle der Klimaanlagenfilter, sowohl im Auto als auch, wenn vorhanden, zu Hause
    • Bei hoher Luftbelastung Fenster zu Hause zwischen 10 und 16 Uhr geschlossen halten
    • Täglich abendliches Duschen inkl. Haare waschen, um Pollenrückstände zu entfernen
  • Kreuzallergie

    Menschen, die gegen Ambrosia sensibilisiert sind, können allergische Symptome auch durch den Kontakt oder die Aufnahme anderer ähnlicher Substanzen entwickeln. Solche Reaktionen treten auf, weil bestimmte Pollen und Lebensmittel Eiweißmoleküle enthalten können, die denen in Ambrosiapollen sehr ähnlich sind. Da Ambrosia zu der Familie der Korbblütler gehört, ist eine Kreuzreaktion mit Mitgliedern ihrer botanischen Familie möglich. Vor allem mit Beifuß gibt es häufig eine Kreuzallergie. Auch mit Arnika, Goldrute, Kamille und Sonnenblume sind Kreuzallergien möglich. Bei einer allergischen Reaktion auf Ambrosia sollten Betroffene auch bei einigen Lebensmitteln aufmerksam sein, da auch hier Kreuzallergien möglich sind. Dazu gehören Wasser- und Honigmelonen, Gurke, Zucchini und Bananen. Aber auch bei Äpfeln oder Pfirsichen und Anis, Pfeffer oder Petersilie sind Kreuzreaktionen möglich.

    Menschen, die gegen Ambrosia sensibilisiert sind, können allergische Symptome auch durch den Kontakt oder die Aufnahme anderer ähnlicher Substanzen entwickeln. Solche Reaktionen treten auf, weil bestimmte Pollen und Lebensmittel Eiweißmoleküle enthalten können, die denen in Ambrosiapollen sehr ähnlich sind. Da Ambrosia zu der Familie der Korbblütler gehört, ist eine Kreuzreaktion mit Mitgliedern ihrer botanischen Familie möglich. Vor allem mit Beifuß gibt es häufig eine Kreuzallergie. Auch mit Arnika, Goldrute, Kamille und Sonnenblume sind Kreuzallergien möglich. Bei einer allergischen Reaktion auf Ambrosia sollten Betroffene auch bei einigen Lebensmitteln aufmerksam sein, da auch hier Kreuzallergien möglich sind. Dazu gehören Wasser- und Honigmelonen, Gurke, Zucchini und Bananen. Aber auch bei Äpfeln oder Pfirsichen und Anis, Pfeffer oder Petersilie sind Kreuzreaktionen möglich.