GBE im Fokus: Sterblichkeit
Hintergrund und Definition
Die Mortalität kann als ein allgemeiner Aspekt zur Einschätzung der gesundheitlichen Lage herangezogen werden. Dabei können verschiedene Indikatoren betrachtet werden. In diesem Beitrag werden die Lebenserwartung, die vorzeitige Sterblichkeit sowie die Todesursachen betrachtet. Die Lebenserwartung – oft als mittlere Lebenserwartung beschrieben – gibt an, wie viele Lebensjahre ein Neugeborenes bei derzeitigem Sterberisiko erwarten kann. Diese ist in der Vergangenheit stetig angestiegen, es gibt aber auch gegenteilige Beobachtungen. Bei der vorzeitigen Sterblichkeit wird die Anzahl der Todesfälle vor Vollendung des 65. Lebensjahres verlorenen Lebensjahre (PYLL) betrachtet. Die Todesursachen ermöglichen eine Aussage zur ursachenspezifischen Sterblichkeit und werden als Sterberaten angegeben.
Die Mortalität kann als ein allgemeiner Aspekt zur Einschätzung der gesundheitlichen Lage herangezogen werden. Dabei können verschiedene Indikatoren betrachtet werden. In diesem Beitrag werden die Lebenserwartung, die vorzeitige Sterblichkeit sowie die Todesursachen betrachtet. Die Lebenserwartung – oft als mittlere Lebenserwartung beschrieben – gibt an, wie viele Lebensjahre ein Neugeborenes bei derzeitigem Sterberisiko erwarten kann. Diese ist in der Vergangenheit stetig angestiegen, es gibt aber auch gegenteilige Beobachtungen. Bei der vorzeitigen Sterblichkeit wird die Anzahl der Todesfälle vor Vollendung des 65. Lebensjahres verlorenen Lebensjahre (PYLL) betrachtet. Die Todesursachen ermöglichen eine Aussage zur ursachenspezifischen Sterblichkeit und werden als Sterberaten angegeben.
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Datengrundlage und Methodik
Datenquelle: Datengrundlage bilden die Todesursachenstatistik und die Bevölkerungsstatistik. Die Daten dieser amtlichen Statistiken werden jährlich standardisiert durch das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und das Statistische Bundesamt erfasst und veröffentlicht. Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Landes Brandenburg erhält die Daten beider Statistiken in aggregierter Form nach Landkreis/kreisfreier Stadt, Alter, Geschlecht und Sterbefälle zusätzlich nach Todesursache (ICD-10-3-Steller).
Datenhalter: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt
Validität: Es handelt sich um eine standardisierte einheitliche Erfassung der Daten auf Bundes- sowie Landesebene, wodurch eine Vergleichbarkeit gegeben ist. Die Qualität der Daten ist abhängig von der Dokumentation der Sterbefälle.
Kennzahlen und Berechnung: Für die Berechnung der mittleren Lebenserwartung wurden Periodensterbetafeln verwendet, die durch das Statistische Bundesamt veröffentlicht wurden. Die PYLL werden als altersstandardisierte Rate je 100.000 Einwohner/-innen berichtet. Für die Altersstandardisierung wird die alte Europabevölkerung zugrunde gelegt. Die ursachenspezifische Sterblichkeit wurde mit altersstandardisierten Sterberaten je 100.000 Einwohner/-innen berechnet.
Datenstand: 27.01.2025
Datenquelle: Datengrundlage bilden die Todesursachenstatistik und die Bevölkerungsstatistik. Die Daten dieser amtlichen Statistiken werden jährlich standardisiert durch das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und das Statistische Bundesamt erfasst und veröffentlicht. Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Landes Brandenburg erhält die Daten beider Statistiken in aggregierter Form nach Landkreis/kreisfreier Stadt, Alter, Geschlecht und Sterbefälle zusätzlich nach Todesursache (ICD-10-3-Steller).
Datenhalter: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt
Validität: Es handelt sich um eine standardisierte einheitliche Erfassung der Daten auf Bundes- sowie Landesebene, wodurch eine Vergleichbarkeit gegeben ist. Die Qualität der Daten ist abhängig von der Dokumentation der Sterbefälle.
Kennzahlen und Berechnung: Für die Berechnung der mittleren Lebenserwartung wurden Periodensterbetafeln verwendet, die durch das Statistische Bundesamt veröffentlicht wurden. Die PYLL werden als altersstandardisierte Rate je 100.000 Einwohner/-innen berichtet. Für die Altersstandardisierung wird die alte Europabevölkerung zugrunde gelegt. Die ursachenspezifische Sterblichkeit wurde mit altersstandardisierten Sterberaten je 100.000 Einwohner/-innen berechnet.
Datenstand: 27.01.2025
Ergebnistabellen und Grafiken
Mittlere Lebenserwartung in Brandenburg und Deutschland (3-Jahresmittelwert) von 2002/2004 bis 2021/2023 nach Geschlecht
Sterblichkeit insgesamt für alle Diagnosen und U00-U99 nach Jahr
Sterblichkeit der 10 häufigsten Diagnosegruppen insgesamt im Jahr 2023
* inklusive bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen
** anderenorts nicht klassifiziert
*** inklusive Deformitäten
* inklusive bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen
** anderenorts nicht klassifiziert
*** inklusive Deformitäten
Ergebnisse und Fazit
Die mittlere Lebenserwartung bei Geburt liegt in Brandenburg aktuell bei 77,2 Jahren für Männer und bei 83,1 Jahren für Frauen (2021/2023) und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 78,2 Jahren für Männer und etwas höher für Frauen mit 83,0 Jahren. Die zeitliche Betrachtung zeigt generell einen Anstieg der Lebenserwartung über den gesamten Zeitraum von 2002/2004 bis 2021/2023 von 2,57 Jahren bei Männern und 1,98 Jahren bei Frauen, wenngleich sich dieser verlangsamt hat und seit 2017/2019 sogar um 0,73 Jahre bei Männern und 0,37 Jahre bei Frauen gesunken ist.
Diese Entwicklung ist bundesweit zu beobachten und lässt sich durch Ereignisse wie schwerwiegende Grippewellen oder die COVID-19-Pandemie erklären [1, 2]. So zeigten auch die PYLL und auch die altersstandardisierte Sterberate über die Zeit einen Anstieg; insbesondere über die Jahre 2019 bis 2021. Diese Entwicklung kann maßgeblich durch die standardisierte Sterberate (SDR) der Diagnosegruppe U00-U99 Schlüsselnummern für besondere Zwecke erklärt werden, worunter die COVID-19-Infektion gefallen ist. Im Jahr 2023 ist diese Schlüsselnummer aber stark zurückgegangen und nicht mehr unter den 10 häufigsten Diagnosegruppen zu finden. Zu den 10 häufigsten Diagnosegruppen zählen insbesondere Neubildungen sowie Krankheiten des Kreislauf-, Verdauungs- und Atmungssystems.
Den größten Beitrag zu einer vorzeitigen Sterblichkeit im Sinne von verlorenen Lebensjahren lieferten im Jahr 2023 die Neubildungen – hier insbesondere die bösartigen Neubildungen (Krebs) – sowie Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (Unfälle) und Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind. Weiterhin sind Krankheiten des Kreislauf- und Verdauungssystems mit vorzeitiger Sterblichkeit assoziiert, allerdings weniger stark als mit allgemeiner Sterblichkeit.
Es bleibt demnach abzuwarten, ob und wie sich der Trend fortsetzt und ob es Determinanten gibt, die zu unterschiedlichen Trends führen können. So zeigten sich unterschiedliche Trends in der Lebenserwartung für unterschiedliche Sozialstatusgruppen [2]. Diese gilt es im Sinne der gesundheitlichen Chancengleichheit weiter zu beobachten.
Die mittlere Lebenserwartung bei Geburt liegt in Brandenburg aktuell bei 77,2 Jahren für Männer und bei 83,1 Jahren für Frauen (2021/2023) und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 78,2 Jahren für Männer und etwas höher für Frauen mit 83,0 Jahren. Die zeitliche Betrachtung zeigt generell einen Anstieg der Lebenserwartung über den gesamten Zeitraum von 2002/2004 bis 2021/2023 von 2,57 Jahren bei Männern und 1,98 Jahren bei Frauen, wenngleich sich dieser verlangsamt hat und seit 2017/2019 sogar um 0,73 Jahre bei Männern und 0,37 Jahre bei Frauen gesunken ist.
Diese Entwicklung ist bundesweit zu beobachten und lässt sich durch Ereignisse wie schwerwiegende Grippewellen oder die COVID-19-Pandemie erklären [1, 2]. So zeigten auch die PYLL und auch die altersstandardisierte Sterberate über die Zeit einen Anstieg; insbesondere über die Jahre 2019 bis 2021. Diese Entwicklung kann maßgeblich durch die standardisierte Sterberate (SDR) der Diagnosegruppe U00-U99 Schlüsselnummern für besondere Zwecke erklärt werden, worunter die COVID-19-Infektion gefallen ist. Im Jahr 2023 ist diese Schlüsselnummer aber stark zurückgegangen und nicht mehr unter den 10 häufigsten Diagnosegruppen zu finden. Zu den 10 häufigsten Diagnosegruppen zählen insbesondere Neubildungen sowie Krankheiten des Kreislauf-, Verdauungs- und Atmungssystems.
Den größten Beitrag zu einer vorzeitigen Sterblichkeit im Sinne von verlorenen Lebensjahren lieferten im Jahr 2023 die Neubildungen – hier insbesondere die bösartigen Neubildungen (Krebs) – sowie Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (Unfälle) und Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind. Weiterhin sind Krankheiten des Kreislauf- und Verdauungssystems mit vorzeitiger Sterblichkeit assoziiert, allerdings weniger stark als mit allgemeiner Sterblichkeit.
Es bleibt demnach abzuwarten, ob und wie sich der Trend fortsetzt und ob es Determinanten gibt, die zu unterschiedlichen Trends führen können. So zeigten sich unterschiedliche Trends in der Lebenserwartung für unterschiedliche Sozialstatusgruppen [2]. Diese gilt es im Sinne der gesundheitlichen Chancengleichheit weiter zu beobachten.